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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 205

1902 - Karlsruhe : Lang
— 205 — Kriegskunst gründlich erlernte. Während des Pfälzer Krieges kämpfte er mit Auszeichnung in Oberitalien und im südlichen Frankreich. Nachdem zu Ryswick (1697) mit Frankreich Frieden geschlossen worden war, konnte der Kaiser daran denken, den Krieg gegen die Türken wieder zu beginnen. Prinz Eugen erhielt den Oberbefehl über ein Heer von 50000 Mann, mit dem er (1697) bei Zenta an der Theiß die Türken ängriss, die 100000 Mann stark waren und sich wohl oerschanzt hatten. Ungeachtet des gewaltigen Geschützfeuers der Türken erstürmten die Kaiserlichen die Schanzen; es entspann sich ein wütendes Handgemenge, das türkische Lager wurde genommen und die Türken traten den Rückzug uach der Theißbrücke an. Hier gab es durch das Gedränge der Fliehenden eine Stockung; von drei Seiten schmetterte das kaiserliche Geschütz in den Knäuel von Menschen und Pserden; Tausende gingen durch das Geschützfeuer und im Theißflusfe zugrunde. Ter Sultan floh nach einem Verluste von 50000 Mann gegen Temesvar. Gern hätte Eugen in den nächsten Jahren den Krieg fortgesetzt; allein schon drohte der Krieg mit Frankreich wegen der spanischen Erbschaft. Der Kaiser schloß darum zu Carlowitz (bei Peterwardein) im Jahre 1699 mit dem Sultan einen Frieden, durch den er im Besitze von Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien blieb. Die Türken behielten nur das Banat und die starke Festung Belgrad. Beim Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges nahmen die Franzosen Oberitalien ein. Engen erhielt den Auftrag, sie zu vertreiben. Ta die nach Oberitalien führenden Alpenpässe von den Feinden besetzt waren, brachte Engen sein Heer ans Fußpfaden und durch unwegsame Gebirgsschluchten unter unsäglichen Mühseligkeiten über die Alpen, zwang die Franzosen zum Rückzüge und behauptete mit geringen Streitlüsten das Land mehr als zwei Jahre. Im Jahre 1704 errang er, vereinigt mit dem englischen Feldherrn Marlborongh, einen glänzenden Sieg über die Franzosen bei den Dörfern Höchstädt und Blindheim; im Jahre 1706 schlug er die Franzosen bei Turin und brachte ihnen in den folgenden drei Jahren noch mehrere schwere Niederlagen in Belgien bei. Wie Eugen ein unüberwindlicher Feldherr war, so bewährte er sich auch als kluger Staatsmann bei Unterhandlungen, und hauptsächlich ihm war es zu verdanken, daß die Engländer und Holländer im Bündnis mit dem Hause Habsburg ausharrten bis [uni Tode Kaiser Josephs I. Kaum war der Erbsolgekrieg durch die Friedensschlüsse von Rastatt und Baden beendigt, so begann der Krieg mit den Türken von neuem. Eugen besiegte ein starkes Türkenheer bei Peterwardein und belagerte Belgrad. Um die Stadt zu entsetzen,

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 72

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Sieg entschieden worden wgr, und schmckte ihn mit dem eigenen Orden pour le mr. Die Preußen hatten 9000 Mann, die sterreicher mit Einschlu der Gefangenen der 40 000 Mann verloren. Der Feldzug, der die Entscheidung brachte, hatte nicht mehr als sieben Tage gedauert^enedek zog sich zunchst auf Olmtz, dann auf einem Umwege der die kleinen Karpathen und Preburg in der Richtung auf Wien zurck. Unterdessen rckten die preuischen Truppen ebenfalls auf die sterreichische Hauptstadt los. Schon erblickten die Vorposten aus der Ferne den Stephansturm, als am 22. Juli ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde. Das letzte Blumenau. Gefecht des Feldzuges wurde bei B l u m e n a u unweit Preburg geliefert; es wurde auf die Nachricht von der Waffenruhe abgebrochen. Kaiser Franz Joseph hatte sich sofort nach der Schlacht bei Knig-grtz an Napoleon Iii. mit der Bitte um Vermittelung gewandt und Venetien an ihn abgetreten; seine Hoffnung war, da Italien, wenn es aus Napoleons Hand diese Provinz empfinge, vom Kriege zurcktreten und vielleicht Napoleon selbst sich auf sterreichs Seite schlagen wrde. Die Italiener hatten bisher unglcklich gefochten. Zuerst war ihr Land-Custoz^a und Heer von dem Erzherzog Albrecht bei C u st o z a in der Gegend von Verona geschlagen worden; dann erlitt ihre Flotte eine Niederlage bei der Insel Lissa. Aber dagegen emprte sich das Ehrgefhl des ita-lienischen Volkes, sich Venetien, wie 1859 die Lombardei, von Napoleon schenken zu lassen; die italienischen Truppen rckten vielmehr in Venetien ein und besetzten den grten Teil der Provinz, von den sterreichern kaum gehindert, da diese alle verfgbaren Truppen nach dem nrdlichen Kriegsschauplatze sandten. Indessen nahm König Wilhelm zwar die Ver-Mittelung Napoleons an, setzte aber die kriegerischen Unternehmungen fort, bis es zu dem bereits erwhnten Waffenstillstand und wenige Tage darauf zum Abschlu des Prliminarfriedens von Nikolsburg kam. Friede. Am 23. August wurde der endgltige Friede zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits aus dem Schlachtfelde von Kniggrtz aus-gesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit sterreich wiederherzustellen. Um die sterreicher nicht zu erbittern, wurden ihnen sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mute sterreich die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen nord-deutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 567

1888 - Berlin : Hertz
Feldzug der Mainarmee. 567 Armee des Generals von Falckenstein, welche von jetzt ab den Namen „Main-Armee" führte, bestand aus drei Divisionen, der 13. (westfälischen) Division des Generals von Goben, der aus den früheren Garnisonen der Bundesfestungen gebildeten Division des Generals von Beyer und der aus Schleswig-Holstein herbeigekommenen Division des Generals von Manteuffel, — im Ganzen jetzt 53,400 Mann mit 96 Geschützen. Ihr standen die b a i e r sch e A r m e e unter dem greisen Feldherrn Prinz Karl von Baieru und das 8. deutsche Bundescorps unter dem Befehle des Prinzen Alexander von Hessen gegenüber. Die baiersche Armee soll auf dem Kriegsfuße 86,000 Mann, mit Reserven und Landwehr bis 150,000 Mann betragen, doch mochte die wirkliche Feldarmee etwa 50,000 Mann mit 136 Geschützen zählen. Das 8. Bundescorps sollte eigentlich nur die Truppen von Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt vereinigen, doch waren demselben auch die nassauischen und die kurhessischen Truppen, sowie eine österreichische Division (aus deu Bundesfestungen) zugetheilt. Die Regierung von Baden ging jedoch nur uothgedrungen gegen Preußen und beeilte die Rüstungen nicht sehr, die kurhessischen Truppen hielten sich vom eigentlichen Kampfe fern und blieben in Mainz. Immerhin betrug aber das Corps des Prinzen Alexander gleichfalls gegen 50,000 Mann mit über 140 Geschützen. Es standen also einer preußischen Armee von 53,000 Mann zwei Armeen, jede einzeln von fast gleicher Stärke, und mit einer dreifach so starken Artillerie entgegen. Dennoch schwankte General von Falckenstein keinen Augenblick, kühn zum Angriffe vorzugehen: er konnte auf Sieg am sichersten rechnen, wenn er die beiden feindlichen Heere getrennt erhielt und jedes einzeln schlug. Die Art und Weise, wie er das durchführte, hat ihm unsterblichen Ruhm gesichert. Am Tage nach der Capitnlation von Langensalza ließ er seine Truppen nach Eisenach abrücken; am 1. Juli standen sie dort zum Vorgehen bereit. Die Baiern hatten sich endlich, nachdem die Hannoveraner vergeblich auf ihren Beistand gehofft, längs der Werra langsam in Bewegung gesetzt, während das Bundescorps bei Frankfurt stand. General Falckenstein setzte sich zunächst auf der großen Straße von Eifenach nach Frankfurt in Bewegung, ließ aber am 4. Juli die Division Göben zu einem Vorstoße gegen die Baiern abrücken, um dieselben zu hindern, durch das Fnldathal die Verbindung mit dem Bundescorps zu suchen. General Göben stieß bei Dermbach und Roßdorf auf zwei Divisionen der Baiern, die in guten Positionen standen, aber nach blutigem Gefechte zurückgeworfen wurden. Da die Preußen nur einen Vorstoß machen sollten, so verfolgten sie die Baiern nicht; diese hierdurch getäuscht und ermuthigt drangen nochmals vor, wurden aber wiederum blutig abgewiesen. Sie rückten nun nach Süden ab, um fünf Meilen weiterhin die Verbindung mit dem Bundescorps zu bewerkstelligen. Ihre nach Hüufeld vorgesandte Kavallerie war nnterdeß dort auf die Division Beyer gestoßen. Ein von den preußischen Vortruppen abgegebener Kanonenschuß schlug in das vorderste baiersche Kürassierregiment ein und traf 28 Mann, worauf zunächst dieses Regiment, dann die ganze Kavallerie Kehrt machte. Von wildem Schrecken ergriffen, jagte sie unaufhaltsam zurück. Ein Theil sammelte sich nach fünf Meilen wieder, ein anderer Theil erst viel später. — Nachdem die Baiern fürs Erste abgethan waren, wandte sich General

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 121

1907 - Leipzig : Voigtländer
5861. Wilhelm I., der Groe, 18611888. 121 Wilhelm I. ernannte ihn während des Streites mit dem Landtage zum ersten Minister. Die Volksvertreter empfingen den neuen Minister mit offener Feindschaft und lehnten die Vermehrung des Heeres auch fernerhin ab; doch Bismarck setzte sie trotzdem durch, und bald sollte sich zeigen, wie notig und ntzlich dem preuischen Staate sein starkes Heer war. 60. Der Krieg gegen Dnemark 1864. 1. Der Grund des Krieges. Im Jahre 1863 kam in Dnemark ein neuer König, nmlich Christian Ix., zur Regierung. Schon im 15. Jahrhundert hatten die deutschen Landschaften Schleswig und Holstein den König von Dnemark zu ihrem Herzog erwhlt; doch hatten sie sich feierlich versprechen lassen, da sie selbstndige, deutsche Lnder und up ewig ungedeelt", d. h. fr immer miteinander verbunden bleiben sollten. Doch König Christian wollte das Herzogtum Schleswig von Holstein losreien, mit dem dnischen Knigreiche verbinden und ihm die deutsche Sprache und die alten Freiheiten nehmen. Das durfte Deutschland nicht dulden. Hm 1. Februar 1864 ruckten preuische und sterreichische Truppen der den Eiderflu in das Herzogtum Schleswig ein. Die Dnen zogen sich in die Dppeler Schanzen zurck. 2. Die Erstrmung der Oppeler Schanzen. Die Dppeler Schanzen liegen an der (Dstkste von Schleswig, auf einem Hhenzuge gegenber der Insel Rlfen; sie gewhrten den Dnen eine sehr feste Stellung. Ihre (Eroberung fiel den Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl befehligte, König Wilhelms I. Neffe. Sieben Wochen lang wurden die Schanzen belagert und beschossen; dann schritten die Preußen am 18. April 1864 zum Sturm. Um 10 Uhr morgens schwieg pltzlich der Kanonendonner. Die Preußen berschritten die Festungsgrben und kletterten an den Wllen empor. Rn einer Schanze versperrte eine dichte Wand von Schanzpfhlen den Weg. Da hing der Pionier Klinke einen Pulversack an die Palisaden und zndete ihn an. Das Pulver blitzte auf; am Boden lagen die Pfhle, am Boden aber auch in Stcke zerrissen der opferfreudige Held. Doch durch die wackere Tat dieses preuischen Winkelried" war der Weg zur Schanze geffnet, und bald wehten auf ihr, wie auf allen andern, die preuischen Fahnen. Der Tag von Dppel war das erste Blatt in dem Lorbeerkrnze Wilhelms I.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 178

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 178 — Schleswig dem dänischen Staate völlig einverleibt und seiner althergebrachten Freiheiten beraubt werden sollte. (Einen solchen Gewalt« schritt durfte Deutschland nicht ungestraft lassen. Nach Beschluß des deutschen Bundestages rückten Sachsen und Hannoveraner in Holstein ein. vor ihnen wichen die dänischen Truppen nach Schleswig. Ant 1. Februar 1864 drang ein preußisch-österreichisches Heer über den Eiderfluß in das Herzogtum Schleswig ein. 2. Die Düppeler Schanzen. Die Dänen zogen sich in eine Befestigung zurück, in die Düppeler Schanzen. Diese lagen an der Vstküste von Schleswig, auf einem Höhenzuge gegenüber der kleinen Insel Alfen, und gewährten den Dänen eine sehr feste Stellung* 3hre (Eroberung, die schwerste Arbeit des ganzen Krieges, fiel bett Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl befehligte, König Wilhelms I. Hesse. Sieben Wochen dauerte die Belagerung und Be* fchießung: da erfolgte am 18. April 1864 der Sturm. Den ganzen Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. 3n der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner , und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die pfähle, zerrissen am Boden aber auch der opferfreudige Held. Der Ideg zur Schanze ist offen und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. Die (Einnahme der Schanzen war die erste Ruhmestat einer an großen (Erfolgen reichen Zeit. — Nachdem auch die Insel Alfen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe. 3. Der Krieg gegen Österreich (1866). Nach diesem Erfolge stieg die Achtung vor Preußen und seiner Macht in allen deutschen Landen gewaltig, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußen? aber erregte Österreichs Mißgunst; vor allem mochte es

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 167 — Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. In der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner, und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. In wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen Pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die Pfähle, am Boden zerrissen aber auch der opferfreudige Held. Der Weg zur Schanze ist offen, und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. — Der Tag von Düppel sollte das erste Blatt in dem Lorbeerkranze König Wilhelms sein. Nachdem auch die Insel Alsen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe. 4. Der Krieg gegen Österreich (1866). Die Heereseinrichtungen des Königs hatten sich im dänischen Kriege glänzend bewährt. Die Achtung vor Preußen und seiner Macht war in allen deutschen Landen gewaltig gestiegen, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußens aber erregte Österreichs Mißgunst, vor allem mochte es nicht dulden, daß Preußen an Land und Leuten wachse. Als durch den glücklichen Krieg gegen Dänemark Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mächte gekommen war, wollte Österreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angusteuburg bilden, nur damit es nicht an Preußen fiele. Allein der Besitz Schleswig-Holsteins war für das nahgelegene Preußen zu wertvoll; denn die von zwei Meeren umschlungnen Herzogtümer enthalten treffliche Seehäfen, deren die junge preußische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. Kein Wunder, daß Preußen die mit seinem Blute befreiten Lande festzuhalten und dauernd mit sich zu verbinden strebte. Diesem Plane widersetzte sich Österreich mit aller Entschiedenheit, und so verwandelte sich die Waffenbrüderschaft, die Preußen und Österreich im Kriege gegen Dänemark verbunden hatte, bald in eine bedenkliche Spannung. Auch alle die mittleren und mehrere kleine deutsche Staaten gönnten Preußen keinen Machtzuwachs und rüsteten

7. Geschichte der Neuzeit - S. 261

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 22. Bonapartes Siege in Oberitalien. 261 seiner ganzen Macht gegen die Östreich er wenden konnte. Er traf das östreichische Heer bei Lodi (10. Mai 1796), wo dasselbe eine Brücke über die Adda stark mit Kanonen besetzt hatte. Bonaparte gab Befehl zum Sturme, und unter dem Rufe: „Vive la republique“ stürzten 3000 Grenadiere mit gefälltem Bajonette voran. Ein mörderisches Feuer streckte sie reihenweise nieder; schon wichen die übrigen Truppen zurück, als die Generale Berthier, Massen« und Lannes sich an die Spitze stellten und die Brücke samt dem Geschütze nahmen. Die Schlacht war entschieden: Bonaparte rückte in Mailand ein und war Herr der Lombardei. Die Herzöge von Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden. Ihr Gesuch ward gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung kostbarer Kunstschätze, welche Bonaparte nach Paris schickte, sofort bewilligt. Um das Vordringen der Franzosen zu hemmen, schickte Kaiser Franz Ii. ein neues Heer unter General Wurmser nach Italien. Allein in mehreren Schlachten besiegt, mußte sich derselbe in das feste Mantua zurückziehen und hier unter großen Entbehrungen eine harte Belagerung aushalten. Zu feinem Entsätze rückte der kaiserliche General Alvinzi heran, und es kam nach mehreren kleinen Gefechten beim Dorfe Arcole (17. Nov. 1796) zur entscheidenden Schlacht. Drei Tage ward um den Besitz der über den Fluß Alpon führenden Brücke gestritten, welche die östreichische Artillerie bestrich. Um die Entscheidung herbeizuführen, ergriff Bonaparte selbst die Fahne und stürmte auf die verhängnisvolle Brücke. Die Franzosen mußten jedoch vor dem feindlichen Feuer zurückweichen und rissen den tollkühnen General gewaltsam mit sich fort, fodaß er im Gedränge in den Sumpf hinabstürzte. Dann aber drangen sie unter dem Rufe: „Vorwärts, den General gerettet!" wieder vor und hieben ihren Führer aus den Feinden heraus. Im nämlichen Augenblicke schmetterten die Trompeten einer französischen Kolonne, welche den Fluß weiter oben überschritten hatte und dem Feinde in den Rücken gefallen war. Jetzt wichen die Östreich er; General Wurmser mußte mit feinen Kriegern, da die Lebensrnittel aufgezehrt waren, das Gewehr strecken. Mantua fiel 1797 in die Hände des Siegers. Dieser ehrte die Tapferkeit des greifen Helden und feiner wackeren Umgebung dadurch, daß er dem General Wurmser, seinem Generalstab und 700 Mann freien Abzug gewährte. Sobald Bonaparte Herr von Oberitalien war, gründete er aus den östreichischen Ländern die cisalpinifche, aus dem Gebiete von Genua die ligurifche Republik unter französischer Oberherrschaft.

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 123

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 123 bergang wiederholte und m der Schlacht bn Wagram am 5. und 6. Juli den Erzherzog Karl schlug, wurde em Waffenstillstand geschlossen. Die Tiroler hatten sich unter Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger gegen die ihnen tief verhate Herrschaft der Bayern erhoben und ihre Truppen mehrmals am Jse lb erg in der Nahe von Innsbruck geschlagen. Aber im Frieden zu Wien (14. Oktober 1809), m dem Osterreich Salzburg und das Jnnviertel an Bayern, Galten zum Teil an das Herzogtum Warschau, zum Teil an Rußland und seine Lnder am Awa-tischen Meer unter dem Namen der Jllyrischen Provinzen an Napoleon selbst verlor etwa 110000 Quadratkilometer mit 3l/2 Millionen Einwohnern, wurden die Tiroler preisgegeben. Andreas Hofer dem schon die Amnestie zugesagt worden war, ergriff auf eigne Faust wieder die Waffen. Nachdem er unglcklich gekmpft hatte, flchtete er zwei Monate lang m den Beraen von einem Versteck ins andere, wurde endlich verraten, gefangen genommen und am 20. Februar 1810 auf Befehl des Vizekmgs Eugen von Italien in Mantua erschossen. Beim Ausbruche des Krieges zwischen Osterreich und Frankreich sammelte der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig der Sohn des bei Auerstdt tdlich verwundeten unglcklichen Fuhrers der preuischen Armee, in Schlesien und in Bhmen ein Korps das er die schwarze Schar der Rache" nannte, und unternahm emen khnen Streif-mq durch Mitteldeutschland. Nach dem Waffenstillstand schlug er sich mit etwa 2000 Mann zwischen verschiedenen feindlichen Korps durch Braunschweig und Hannover bis zur Weser durch, wo er auf englischen Schiffen emc Nwllndvon Schill, der sich in dem Feldzng 1806 ausgezeichnet und ein Husarenregiment erhalten hatte, verlie mit diesem, im ganzen etwa 600 Mann, seine Garnison Berlin, um auf eigne Faust Krieg zu führen. Unterwegs verstrkte sich sein Korps durch Freiwillige Bei Dodendorf, in der Nhe von Magdeburg, erfocht er emen Vorteil der die Feinde, wurde aber dann bis nach Stralsund zurckgedrngt und fiel hier in einem Straengefecht. Elf gefangene Offiziere seines Korps wurden in Wesel erschossen, die Mannschaften auf die Galeere geschickt. Ebensowenig Erfolg hatte der Freiherr von Drnberg m Hessen mit dem Versuch eines Aufstandes. 74. Napoleon auf der Hhe seines Glckes. Im April 1810 lie sick Napoleon von Josephine Beanharnais scheiden und Ratete Marie Luise, die Tochter des Kaisers Franz von Osterreich. Durch diese Ehe wurde er in den Kreis der alten europischen Fnrstenfannlien aufgenommen. In dem folgenden Jahre wurde ihm em Sohn geboren, dem er den Titel eines Knigsvonrom verlieh (t 1832 als Herzog von Reichstdt,. Er stand damals auf der Hhe seiner Macht und semes Glckes. Um dem Schmuggel mit englischen Waren ein Ende zu machen, ver-leibte Napoleon Holland, auf das sein Bruder Louis, weil er die seinem

9. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 131

1879 - Leipzig : Teubner
Der 3. Raubkrieg 1688—97. 131 vermählt war, Erbansprüche auf einen Theil der pfälzischen Länder. Während der Kaiser noch mit dem Türkenkrieg beschäftigt war, erklärte Ludwig im I. 1688 an Deutschland den Krieg und ließ sogleich, ohne daß er Widerstand fand, ein Heer von 50,000 M. in die Pfalz und die benachbarten Rheinlande einfallen. Bald darauf erging auf Louvois' Veranlassung der Befehl, alle Dörfer und Städte in denjenigen Gebieten, deren Fürsten es mit dem Kaiser hielten, niederzubrennen, und die französischen Generale, Crequi, Monelas und der unter diesem stehende Melac, ein Wütherich, der sich öffentlich rühmte, für seinen König selbst gegen Jesus Christus und alle Teufel zu fechten, vollführten den Befehl auf die schauderhafteste Weise. Speier, Worms, Mannheim, Rastadt, Oppenheim, Baden, später auch Heidelberg mit dem kurfürstlichen Residenzschloß, Hunderte von Städten und Dörfern wurden in Asche und Trümmer gelegt, die Einwohner ausgeplündert und barbarisch mißhandelt oder nach Frankreich geschleppt und mit Gewalt katholisch gemacht. In Speier wurden die Gräber der Kaiser aufgewühlt und ihre Gebeine zerstreut. Als Crequi das Heidelberger Schloß in die Luft sprengte, wies er seinen Offizieren ein Verzeichniß von 1200 Städten und Dörfern vor, die noch zerstört werden sollten. Alle diese Landschaften sollten, weil man sie nicht behaupten konnte, in eine Wüste verwandelt werden, in welcher den deutschen Heeren der Aufenthalt unmöglich wäre. Eine solche Mißhandlung deutschen Reichslandes trieb denn doch die deutschen Fürsten vereint zu den Waffen, und dem deutschen Reiche schlossen sich Spanien und Savoyen, Holland und England an. Art der Spitze der beiden letzten Länder stand damals Wilhelm von Dramen, der vor Kurzem König von England geworden war (S. 110). Der Krieg zog sich Jahre lang hin in einem langsamen, unentschiedenen Gange, doch so, daß Frankreich im Ganzen im Vortheil war. Luxembourg besiegte die Holländer bei Flenrns (1690), den König Wilhelm bei Neerwinden (1693); dagegen wurde die französische Flotte bei La Hogue von der englisch-holländischen vernichtet (1692). Catinat eroberte Savoyen. Im 1.1697

10. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 135

1881 - Leipzig : Teubner
Friede z. Wien30.Okt. 1864. Gasteiner Vertrag 1865. 135 schen Schanzen mit einem Hagel von Geschossen überschüttet worden waren, brachen plötzlich 6 preußische Sturmkolonnen aus den Laufgräben hervor und eroberten in 10 Minuten die 6 ersten Schanzen, und nach etwa 20 Minuten waren von den nachdringenden Bataillonen die nächsten 4 Schanzen der ersten Befestigungslinie genommen. Mit geringerer Mühe wurden die zweite und dritte Linie und der Mühlberg erstürmt. Die geschlagenen Dänen eilten unter den Kugeln, die vom Sundewitt herflogen, nach dem Alsener Brückenkopf, um sich nach der Insel zu retten. Auch der Brückenkopf wurde von den Preußen genommen und der größte Teil der feindlichen Nachhut abgeschnitten und gefangen. Nachmittags 2 Uhr war der Sieg vollständig errungen und 118 dänische Geschütze und 43 Fahnen in den Händen der Preußen. Am 29. Juni setzte Friedrich Karl nach Alsen über und bemächtigte sich der ganzen Insel. Dabei wurden 99 Kononen erbeutet und 26 Fahnen. Unterdessen hatten General von der Mülbe und der Feldmarschalllieutenant von Gablenz Fridericia, das die Dänen nach der Erstürmung von Düppel kleinmütig geräumt hatten, und ganz Jütland in Besitz genommen. Von Alsen aus stand den Preußen der Weg nach Fühnen und der dänischen Hauptstadt Kopenhagen offen. Die erschreckten Dänen bekamen daher endlich Friedensgedanken, der König Christian Ix. bat in Berlin um einen Waffenstillstand, und am 30. Oktober 1864 wurde zu Wien der Friede geschlossen. Der König von Dänemark entsagte allen feinen Rechten ans Schleswig, Holstein und das Herzogtum Lauenburg zu Gunsten des Kaisers von Österreich und des Königs von Preußen und erkannte im voraus alle Anordnungen an, welche diese Monarchen über die drei Länder treffen würden. Die Exekutionstruppen des deutschen Bundes wurden aus Holstein zurückgezogen, und Preußen und Österreich setzten für die Herzogtümer eine gemeinschaftliche Regierung ein. In dem Vertrage zu Gastein (14. August 1865) wurde bestimmt, daß Preußen vor der Hand die Verwaltung Schleswigs, Österreich die von Holstein übernehmen sollte;
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